"Laut der Studie »Indoor-Generation« erfordern die modernen Lebensgewohnheiten der westlichen Welt dringend eine Anpassung der architektonischen Konzepte für die Gestaltung von Gebäuden, aber
auch ein Umdenken bei den Gebäudenutzern.
Neben einer YouGov-Umfrage, die im März/April 2018 unter 16.000 Hausbesitzern in 14 Ländern in Nordeuropa und Nordamerika (Großbritannien, USA, Kanada, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Belgien,
Niederlande, Tschechische Republik, Slowakei, Italien, Österreich, Schweiz und Spanien) durchgeführt wurde, basieren die Ergebnisse der Studie auf folgenden Aussagen und Quellen:
•Die Menschen verbringen bis zu 90 % ihrer Zeit in Räumen (WHO-Europabericht 2013, US-Umweltschutzbehörde)
•Die Raumluft kann bis zu fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein als die Außenluft (EPA, Arhus-Universität, CBST)
•Durch das Wohnen in feuchten und schimmeligen Gebäuden kann das Asthmarisiko um 40 % steigen (IBP Fraunhofer)
•Die Schlafräume von Kindern sind unter Umständen die am stärksten belasteten Räume im Haus (Danish Building Research Institute/Danish Eco Council/Universität
Kopenhagen)
»Weshalb sollte uns das interessieren?« fragen die Autoren der Studie und geben die Antwort: »Die Belastung (der Raumluft mit Schadstoffen) führt zu einer Reihe möglicher Beschwerden wie
die Reizung von Augen, Nase und Rachen sowie Husten und andere Atemwegserkrankungen. Zweitens schneidet uns das Leben in geschlossenen Räumen vom natürlichen 24-Stunden-Rhythmus ab, in
dessen Rahmen wir uns als Spezies entwickelt haben... Elektrisches Licht, digitale Geräte und eine 24-Stunden-Gesellschaft haben uns zunehmend vom Rhythmus der Natur isoliert.
Dadurch kann unser natürlicher zirkadianer Rhythmus (die körpereigene 24-Stunden-Uhr, die unsere Physiologie an die verschiedenen Phasen des Tages anpasst) gestört werden, was
ernste Auswirkungen auf die Schlafqualität und die allgemeine Gesundheit haben kann.«
Quelle: Die Architektur-Zeitschrift "Detail" am 5.6.2018. https://www.detail.de/artikel/bauen-fuer-die-innenraumgesellschaft-32305/). Alle Hervorhebungen durch den Verfasser.
Zum ganzen Artikel der Architektur-Zeitschrift "Detail" am 5.6.2018.
Der folgende Film "The Indoor Generation by Velux" bringt unser heutiges Leben in den Innenräumen wunderbar auf den Punkt.
"Wir halten uns ca. 90 Prozent der Zeit in Innenräumen auf.
Pro Tag atmet der Mensch 10 bis 20 m3 Luft ein, je nach Alter und je nachdem, wie aktiv er ist.
Dies entspricht einer Masse von 12 bis 24 kg Luft. Das ist weitaus mehr als die Masse an Lebensmitteln und Trinkwasser, die eine Person täglich
zu sich nimmt.
Deshalb ist es wichtig, dass Vorkehrungen getroffen werden, die eine gute Innenraum-Luftqualität sicherstellen."
Quelle: Umweltbundesamt, Ausschuß für Innenraumrichtwerte vom 22.09.17
Die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V (AGÖF) ist ein Verband von unabhängigen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen. Die Agöf hat in
Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt statistische Erhebungen zur Belastung der Innenräume durchgeführt.
Schimmel im Innenraum belastet häufig die Luft. Das Umweltbundesamt hat einen Leitfaden zum Umgang und Vermeidung von Schimmel in Innenräumen aktuell herausgegeben.